Bach+

2003/2004

Program No. 1

J. S. Bach: The Welltempered Clavier, Book II, Nos. 1-4
G. Kurtág: Selections from Játékok (“Games”)

Prelude and Chorale
Paean
Les Adieux (in Janáčeks Manier)
12 Microludes
A Voice in the Distance (for Alfred Schlee’s 80th birthday)
Waltz
Dirge 2
Sirens of the Deluge
Merran’s Dream (Caliban detecting-rebuilding Mirranda’s dream)

J. S. Bach: The Welltempered Clavier, Book II, Nos. 5-8
J. Brahms: Variations and Fugue on a Theme by Handel, Op. 24

Program No. 2

J. S. Bach: The Welltempered Clavier, Book II, Nos. 9-12
G. Ligeti: Studies

No. 2: Cordes à vide
No. 3: Touches bloquées
No. 5: Arc-en-ciel
No. 7: Galamb Borong

J. S. Bach: The Welltempered Clavier, Book II, Nos. 13-16
F. Liszt: Variations on Bach’s Cantata “Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen …”

Program No. 3

J. S. Bach: The Welltempered Clavier, Book II, Nos. 17-20
C. Franck: Prélude, Choral et Fugue

O. Messiaen: “Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus”

No. 17: Regard du silence
No. 12: La parole toute-puissante
No. 11: Première communion de la Vierge

J. S. Bach: The Welltempered Clavier, Book II, Nos. 21-24

 

Der Zyklus “Bach+” knüpt an meinen “Bach-Beethoven-Zyklus” der Saison 1999/2000 an. Stellte ich damals dem ersten Band des “Wohltemperierten Klaviers” die letzten fünf Sonaten L. v. Beethovens gegenüber, so präsentiert die neue Serie nun die zweite Sammlung von Präludien und Fugen und setzt dazu an jedem der drei Abende ein Werk des 19. und eines des 20. Jahrhunderts in Beziehung.
Die “Händel-Variationen” von Brahms etwa sind über ein barockes Thema geschrieben (aus der Suite in B-Dur, HWV 434) und gipfeln in einer großen Fuge.
Die Basslinie eines anderen Variationenwerkes, diesmal von Liszt, entstammt der Bach-Kantate “Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen” (BWV 12). Auch das Fugenthema in C. Francks “Prélude, Choral et Fugue” ist mit dem chromatischen Hauptmotiv dieser Kantate verwandt.
Die Musik von György Kurtág ist tief in der europäischen Tradition verwurzelt. Seine “Spiele” (“Játékok”) sind eine umfangreiche Sammlung kürzester, im Charakter höchst verschiedenartiger Stücke. In den “12 Mikroludien” spielt der Komponist auf ein Ordnungsprinzip des “WTK” an: Im ersten Stück vom Ton c ausgehend, beginnt jedes weitere um einen Halbton höher als sein Vorgänger. Die virtuosen, polyphonen und rhythmisch komplexen Etüden von G. Ligeti stellen für mich eine neue Dimension des Klavierspiels dar und werden wohl bald in einem Zug mit den Sammlungen von Chopin, Liszt und Debussy genannt werden.
Mit einem Ausschnitt aus den visionären „Vingt Regards sur l‘Enfant-Jésus“ von Olivier Messiaen sollen auch die religiösen Aspekte der Bachschen Musik vom 20. Jahrhundert her beleuchtet werden.